POLITIK 3 140
Travemünde 11.01.2018
Die Unabhängigen: Pläne zur Travepromenade jetzt öffentlich vorstellen
Die Umgestaltung der Travepromenade sorgt in Travemünde für viele Diskussionen. Aktueller Kritikpunkt ist die Ablehnung einer weiteren Bebauung der Tornadowiese, aufgrund der Empfehlung des Gestaltungsbeirates. Im April 2017 kam aus dem Workshop zur Travepromenade der Vorschlag, gastronomische Angebote weiter zu entwickeln.
Im Wirtschaftsausschuss bezeichnete Ulrich Krause (CDU) die Anforderungen des Gestaltungsbeirates als »bizarr« und Jörg Hundertmark (SPD) erweckt den Eindruck, dass die Bürger Travemündes eine Bebauung der Tornadowiesen mit einem neuen Gastronomiebetrieb ausdrücklich wünschen.
Detlev Stolzenberg, Vorsitzender der Unabhängigen, fordert die Stadtplanung auf, die aktuellen Pläne jetzt in Travemünde vorzustellen, bevor das Bebauungsplanverfahren eröffnet wird: »Das Gremium des Gestaltungsbeirates öffentlich zu diffamieren, nur weil eine Empfehlung einem persönlich nicht gefällt, ist unangemessen und schädigt die Baukultur in Lübeck. Politiker sollten sich da selbst mehr zurücknehmen. In der öffentlichen Sitzung des Gestaltungsbeirats im November, konnten die Anwesenden die Empfehlungen der Fachleute zu den aktuellen Projekten im Seebad gut nachvollziehen. Einzelne Stimmen des Workshops gegen die Empfehlungen des Gestaltungsbeirats auszuspielen ist falsch. In der Dokumentation zum öffentlichen Workshop wird die große Bedeutung der unbebauten Freiflächen entlang der Trave genauso hervorgehoben wie auch die Stärkung gastronomischer Angebote. Bürgerbeteiligung bedeutet nicht zu fragen »Wie hättet ihr es gerne?« sondern zunächst einmal die Belange der Menschen festzustellen und die Einschätzung der Besonderheiten des Standortes. Das ist erfolgt. Jetzt müssen diese Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden, bevor durch den Bebauungsplan Fakten geschaffen werden.«
Diese komplexe Einbindung der Bürger ist den Unabhängigen wichtig, da tatsächlich ganz unterschiedliche Auffassungen zu den Bebauungsabsichten auf der Tornadowiese bestehen.
Heino Haase, Segelmachermeister aus Travemünde und langjähriger Teilnehmer an den Regatten der Travemünder Woche erklärt dazu: »Die unbebauten Flächen entlang der Travepromenade sind für den Segelsport und die Durchführung der Travemünder Woche zwingend notwendig. Im Interesse der Wassersportler und der Travemünder Woche sollte auf eine weitere Bebauung verzichtet werden. Diese Freiflächen machen den besonderen Charme Travemündes aus. Ist die Tornadowiese weg, wird es keine Segel mehr am Ufer geben, die darauf hindeuten, dass die Travemünder Woche stattfindet. Dann haben die Besucher recht, die zu viel Kommerz und zu wenig Segelsportfeeling bemängeln.« PM
Quelle: Text: Pressemitteilung »Die Unabhängigen«, Foto: Archiv TA