POLITIK
Travemünde 08.06.2017
Möv(w)enstein, Lögenbank, Persil-Uhr …
Identitätsstiftend, Elemente für das Selbstverständnis
Thomas-Markus Leber, der baupolitische Sprecher der FDP-Bürgerschafts-Fraktion, begrüßte in seiner Eigenschaft als Gastgeber des Travemünder liberalen Stammtisches wie immer zahlreiche Teilnehmer zu vielen stets sehr spannenden Themen in und um Travemünde. Dieses Mal ging es um die Frage nach identitätsstiftenden Merkmalen und Elementen in der Stadt an der Trave. Wie immer sind auch Gäste eingeladen um sich vor Ort über Travemünder Spezialitäten abseits des fernen Lübeck selbst ein Urteil bilden zu können, so der Fraktionsvorsitzende der FDP-Bürgerschafts-Fraktion Thomas Rathcke, der Wahlkreiskandidat der FDP für die nächste Bundestagswahl Timo Jeguschke, der Kandidat für die vergangene Landtagswahl Timon Kolterjahn sowie der Vorsitzende des Travemünder Ortsrates Gerd Schröder.
Bei der vorhersehbaren Brisanz der vorgeschlagenen Themen fand die von jeher diskussionsfreudige Runde schnell mittenhinein in eine angeregte Diskussion zu den komplexen Sachverhalten, die nicht selten mit dem historischen Hintergrund, der geschichtlichen Bedeutung, den Rangeleien mit der fernen Lübecker Verwaltung meist nur noch schwierig überschaubare Szenarien darstellen. Willi Altenburg, der sich sehr engagiert und verdienstvoll mit der Bergung des Möv(w)ensteins befasst und kämpft, brachte es gleich zu Beginn der Abhandlung des ersten Themas auf den Punkt: nicht machbar, zu teuer. Dennoch entwickelte sich eine heftige Diskussion über den Sinn, einen solchen Stein am Ende des Grünstrandes aufzustellen. Dabei spielten die Ideen dort einen geologischen Lehrpfad zu vergrößern, u.a. auch die touristische Attraktivität des Grünstrandes zu erhöhen sowie die historischen und literarischen Bezüge eine wesentliche Rolle.
Zur Lögenbank erklärte der Ortsratsvorsitzende Gerd Schröder, dass der Weg, einen Ersatz für die alte Lögenbank zu bekommen, eine unerhörte und unglaubliche Geschichte darüber gewesen sei, wie die Travemünder – sprich der Ortsrat – von der lübschen Verwaltung behandelt worden seien. Auch was die nach dem Abbruch der sogenannten »Persiluhr« versprochene Wiederherstellung derselben beträfe, die der ehemalige Bausenator versprach, sah man sich im Verhältnis zur lübschen Verwaltung mit nicht eingehaltenen Versprechungen konfrontiert. Es kam die vielleicht nicht nur ironische gemeinte Bemerkung auf, dass das Identitätsstiftende einzelner Merkmale nicht in Travemünde liege, sondern eher identitätsstiftend für das Verhalten der lübschen Verwaltung sei.
Die ganze Diskussion durchzog denn auch immer wieder die Frage, was denn das Identitätsstiftende der angesprochenen Gegenstände ausmache und ob bei Wegfall der in der Diskussion befindlichen »Elemente« die Identität der Travemünder leiden würde. Dies wurde mehrheitlich verneint. Hervorgehoben wurde dann, dass deren Eigenschaft darin bestünde, eher interessante touristische Anlaufpunkte zu sein. Auch seien sie wichtige Elemente der Travemünder Geschichte. Sie würden für viele ältere Travemünder Erinnerungen an Jugend und Kindheit darstellen. KEV
Fotos Karl Erhard Vögele