POLITIK
Travemünde 02.03.2017
Senatorin Weiher punktet beim FDP-Stammtisch
Es sickerte ja bald durch, dass die Kultur- und Bildungssenatorin Kathrin Weiher (parteilos) und Favoritin im Bürgermeister-Wahlkampf der nächste Gast im Liberalen Stammtisch der FDP im Weinlokal im »Kleinen Winkler« in Travemünde sein würde. Die Pressemitteilung für diesen spannenden Event verbreitete denn auch den guten Rat, zur Sicherung eines Sitzplatzes etwas früher zu kommen. Alle verfügbaren Stühle stellte man in den kleinen Raum und viele kamen ganz früh. Die Stube war voll.
Gastgeber Thomas-Markus Leber begrüßte Senatorin Weiher mit der Vorstellung ihrer weit gefächerten beruflichen Vita. Und das nicht ohne Grund. Er nahm sicher zu Recht an, dass gerade die sich darin spiegelnde Qualifikation und Erfahrungen in verschiedenen Organisationen bzw. Verwaltungen mit ganz unterschiedlichen Sachbereichen und Führungsfunktionen wohl ausschlaggebend waren für Ihre Wahl zur Senatorin. Ihr SPD-Gegenkandidat, Jan Lindenau, der im Vorstellungsgespräch in der Bürgerschaft mit vielen Detailkenntnissen aus seiner langjährigen Tätigkeit in Lübeck meinte Stimmen sammeln zu können, unterlag mit diesem Ansinnen. Die Mitglieder der Bürgerschaft honorierten die breite Berufserfahrung und Kompetenz auf den Entscheidungsebenen vor dem Wissen ums Detail.
So in die Runde der Liberalen und ihrer Fans eingeführt, gab Kathrin Weiher einen kurzen Überblick über Ihre Ziele als im übrigen mögliche erste weibliche Bürgermeisterin der Hansestadt. Und die Travemünder könnten zu dem noch sagen: … dazu noch als mögliche erste Bürgermeisterin, die aus Travemünde komme. In Stichworten sieht Kathrin Weiher viel Verbesserungsbedarf bei den Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter der Stadt und Maßnahmen gegen deren hohen Krankenstand. Man arbeite in vielen Bereichen am Limit. Eine Modernisierung müsse her mit einer vernünftigen Digitalisierung, Aufgabenkritik, besserer Koordination und Vereinfachung der Kommunikation.
Lösungen würde es geben, um den Wegfall der Stadtteilbüros zu kompensieren. Es wird über mobile Verfahren wie in anderen Städten bereits erfolgreich angewendet, nachgedacht. Es gäbe natürlich noch viele weitere Themen so Kathrin Weiher, weil die Position des Bürgermeisters die ganze Veraltung umfassen würde. Hier gelte es noch diplomatische Zurückhaltung zu üben zu den anderen Kollegen im Senat. Doch der Wahlkampf komme bald in Schwung und hier würde sie dann speziellere sachliche Themen, die auf ihrer Agenda stehen, entsprechend angehen.
In die Diskussion der Bürger und Bürgerinnen mit Kathrin Weiher wurden natürlich alle heißen Travemünder Themen eingebracht von den Fährpreisen über den Fischereihafen, Wohngebiete, Konflikte Tourismus versus Bewohner, Verhältnis Alte/Junge – eben alle never ending stories, mit oder ohne Kultcharakter, jedoch stets gepflegt moderiert im Liberalen Stammtisch.
In ihren Schlussworten meinte sie, Travemünde hätte allen Grund aus der depressiven Rolle herauswachsen, der Standort werde deutlich besser als bisher und Travemünde würde positiver wahrgenommen als in der Vergangenheit. Abzusehen sei, dass Travemünde in 2020 mehr Touristen haben würde und es zwischen den Alten und den Jungen eine gute Mischung geben würde. Sie sprach’s, es gab viel Beifall und einen Blumenstrauß als Dank für den informativen Abend. Kathrin Weiher eilte zum nächsten Termin. KEV
Fotos Karl Erhard Vögele