VERANSTALTUNGEN
Travemünde 01.01.2017
Jahreswechsel an der Küste
Mit viel Böllerei und üppigen Raketen
Es fing so harmlos an, der Abend an Silvester. Das Wetter war ja nicht gerade einladend und der Wetterbericht deutete es nur vage an: das alte und das neue Jahr bleiben in der Stunde Null der kalendarischen Übergabe regenfrei. Um so mehr konzentrierten sich Raketenstarts und die krachenden Böller auf eine kürzere Zeit, als wir es sonst gewohnt sind. Im Brügmanngarten stieg die Stimmung. Und als traditionsgemäß um 23 Uhr, 59 Minuten und ein paar Sekunden rückwärts gezählt wurde, steigerte sich das Spektakel noch einmal in fast ungeahnte Höhen. Denn jetzt starteten zusätzlich zu den privaten Aktivitäten die Feuerwerke der Hotels A-Rosa, im Anschluss daran des Atlantic und mit kurzer Unterbrechung das Höhenfeuerwerk an der Nordermole.
Der Südwestwind trieb zwar den Böllerqualm mit zum Teil in erheblicher Feinstaubkonzentration hinaus auf die Ostsee, aber über allem lag eine tiefe Wolkendecke, die sich im Laufe des Tages nur langsam lichtete. Das Höhenfeuerwerk tauchte denn mit seinen hochschießenden Raketen in den Dunst der Wolkenuntergrenze, was sich besonders bei den weißen Farben deutlich wie ein Lichtschirm zeigte. Das Höhenfeuerwerk der Mole kam dann schnell mit allerhand fantastischen Farbspielen zur Sache, doch genau so unerwartet und kürzer wie sonst war es zu Ende. Ohne den ohrenbetäubenden Schlußknall. Ob dieser absichtlich fehlte, weil Tierschützer bereits bei den Feuerwerken der Travemünder Woche gefordert hatten, auf ihn zu verzichten oder aber ob der aus anderen Gründen nicht kam: es darf spekuliert werden.
Alles in allem ist das alte Jahr mit all seinen bösen Geistern und einer bisher nicht dagewesenen Geräuschkulisse in den Orkus gefeuert worden, dass es nur so krachte. Und wer wollte, konnte ein und dieselbe Schallerscheinung als edle und freudige Begrüßung des neuen Jahres 2017 betrachten und mit der Hoffnung verbinden, dass uns vieles aus dem alten Jahr erspart bleiben möge.
Die Spuren der Nacht waren auf der Strandpromenade deutlich zu sehen, doch die guten Geister des Kurbetriebes und der Veranstalter des Neujahrsgartens waren schnell dabei, Flaschen, Dosen, Glassplitter und die Reste von Böllerei und Schießerei zu beseitigen.
Traditionsgemäß eröffnete Kerzel’s Jazzband um 12 Uhr den Neujahrstag. Und der Schornsteinfeger mahnte die Menschen, die ja bereits zu Hauf mit guten Vorsätzen das neue Jahr begrüßten, dem gleich mit einer reichlichen Spende für den guten Zweck zu folgen. 800 Euro kamen so zusammen.
Ihnen allen ein friedliches, glückliches, frohes und gesundes neues Jahr 2017. KEV
Fotos Karl Erhard Vögele