BLAULICHT 2 62
Travemünde 01.03.2016
Nazi-Schmierereien: 100 Euro Belohnung für Hinweise
Hakenkreuze und SS-Runen fanden sich seit dem Wochenende an zahlreichen Stellen in Travemünde. Die Polizei bittet jetzt um Hinweise auf den Täter. Und ein Geschädigter setzt 100 Euro Belohnung aus.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Firmengebäude von Claus W. Stasch in der Torstraße beschmiert wurde. Einmal hatte sich sogar die Polizei zwei Nächte lang auf die Lauer gelegt, bis der stadtbekannte Täter geschnappt wurde. Zum Wochenende rief jetzt wieder die Polizei bei dem Handwerksmeister an. Ob er die Schmierereien schnell übermalen könne.
An einer Hauswand in der Torstraße fanden sich ein Hakenkreuz und SS-Runen. Stasch übermalte alles mit blauer Farbe. Bei einer Schmiererei muss er noch ein zweites Mal ran, weil die Farbe wieder durchkommt. Zum Ärger kommen Kosten und Arbeit. Er hat jetzt 100 Euro Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wie Stasch im Gespräch mit »Travemünde Aktuell« erklärte.
Weitere Schmierereien fanden sich unter anderem an einer Litfaßsäule im Hirtengang, unmittelbar neben einer Schule, die bald eine so genannte DAZ-Klasse für Flüchtlingskinder bekommen soll.
Auch im Teutendorfer Weg wurde eine Verteilerkasten mit einem Hakenkreuz beschmiert.
Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0451-1310 entgegen. TA
Die Pressemitteilung der Polizei zum Thema:
Am Dienstagmorgen (01.03.16) wurden in Travemünde Farbschmierereien mit ausländerfeindlichem Hintergrund festgestellt. Das Kommissariat 5 der Lübecker Bezirkskriminalinspektion ermittelt und sucht Zeugen.
An einem Verteilerkasten am Bahnübergang im Gneversdorfer Weg wurden ausländerfeindliche Symbole und der Ausspruch »refugees go home« angebracht. Auch auf einer auf dem dortigen Parkplatz befindlichen Plakatwand war ein ausländerfeindlicher Spruch festgestellt worden. An einer Hauswand in der Torstraße sowie an einer Litfaßsäule im Hirtengang (Kirchenstraße) waren ausländerfeindliche Symbole angesprüht worden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurden die Taten in der Zeit vom 26.02.2016 bis 01.03.2016 vorgenommen. In allen Fällen wurde von bislang unbekannten Tatverdächtigen Sprühfarbe verwendet. Sachdienliche Hinweise zu diesen Vorfällen nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0451-1310 entgegen. PM
Quelle: Pressemitteilung Polizeidirektion Lübeck