KUNST & KULTUR
Travemünde 21.02.2016
Kulturbahnhof Travemünde: Über die Freuden und Tücken des Alkoholgenusses
Eine Wilhelm-Busch-Revue
Löblich ist ein kleiner Kreis, wenn man es nur zu schätzen weiß. Aber weit gefehlt. Theaterchef Wolfgang Hovestädt konnte an diesem Abend die Fangemeinde von Heinrich Christian Wilhelm Busch begrüßen. Das waren am verregneten Samstagabend eine ganze Menge Kenner dieses einflussreichsten humoristischen Dichters und Zeichners Deutschlands, die sich die Wilhelm-Busch-Revue von Achim Brock und Wolfgang Welter nicht entgehen lassen wollten. »Von Faß und Spaß und Glas und Naß« titelten die beiden ihre literarisch-musikalische Revue über die Freuden und Tücken des Alkoholgenusses aus der Feder von Wilhelm Busch.
Bekanntlich kann der Alkohol durchaus anregenden Charakter haben. Wenn man richtig damit umgeht! Jedoch erhebt sich die Frage, welcher Art »Unfällen« Leute zum Opfer fielen, die das rechte Maß nicht fanden? Aber dieses wussten die beiden Künstler an diesem Abend auf mannigfache Art und Weise zu klären. Denn, Wilhelm Busch ist nicht nur Schöpfer zauberhafter Bildergeschichten. Er war auch ein heiter-akribisch kritischer Betrachter menschlicher Schwächen, der die Welt durchaus philosophisch sah.
Aus seinen Texten haben die beiden Künstler eine witzige Revue über das Trinken und Sich-Betrinken zusammengestellt. Gut, dass jeder Zuschauer sein Glas mit in den Zuschauerraum nehmen und daran während der Vorstellung nicht nur daran nippen, sondern auch in literarisch-musikalischer Weise ein schönes Glas Wein genießen konnte. Aber die Revue streifte nicht nur den Wein als eine Form des Alkohols, sondern auch das Bier. Und schließlich durfte ja auch nicht fehlen: Es ist ein Brauch von alters her – wer Sorgen hat, hat auch Likör!
»Mal was Anderes« meinte Theaterchef Wolfgang Hovestädt entzückt über diesen Abend im Kulturbahnhof. In der Tat, die Kulturbühne hat mal wieder gezeigt, wie abwechslungsreich sie ihr Programm gestalten kann. Und nicht vergessen das Highlight am nächsten Freitag und Samstag. Es kommt die Leipziger Pfeffermühle wegen der großen Nachfrage gleich zwei Mal mit Ihrem Programm »Schröpfungsgeschichte«. Es gibt nur noch wenige Karten. KEV
Fotos Karl Erhard Vögele