TIERISCH
Travemünde 04.05.2015
Netz wird zur Falle:
Rettungsaktion für Vögel im Travemünder Strandbahnhof
Schimmel an den Wänden, Wasserlachen gemischt mit Vogelkot auf dem Boden und ein eindringlicher Geruch: Die Probleme des Strandbahnhofes sind nicht mehr zu übersehen. Immerhin wird jetzt versucht, die Vögel zu »vergrämen«. Das führte allerdings am Montag zu einer Rettungsaktion für die Tiere.
Vor wenigen Tagen wurde auf der Empore im Eingangsbereich des denkmalgeschützten Strandbahnhofes aufwändig ein Netz gespannt. Allerdings nicht sorgfältig genug: Die Vögel fanden einen Weg hinein, jedoch nicht wieder hinaus. Sie waren gefangen in der riesigen »Voliere«.Die Travemünder Tierschützer wurden alarmiert, die ihrerseits die Travemünder Polizei informierten. Die Polizei wiederum sprach mit der zuständigen Bundespolizei und der Firma, die das Netz angebracht hatte. Und half dann, im Netz einen Fluchtweg für die Tiere zu schaffen.Die Travemünder Tierschützer konnten die Taube mit einem Netz einfangen, das Tier bekam Futter und Wasser. Die Schwalben konnten aus dem »Käfig« getrieben werden.Ein Nest an einem Träger wurde überprüft, denn das Netz wurde ausgerechnet zur Brutzeit montiert.Am Dienstag soll kontrolliert werden, ob sich weiterhin Vögel in den abgesperrten Bereich verirren.Wie es mit dem Netz weitergeht, ist noch unklar. Es gibt Zweifel, ob die Farben des Netzes, die Weite der Maschen und der Kontrast durch die großen Fensterfronten so zulässig sind. Auch der Wirkungsgrad der ganzen Maßnahme ist zweifelhaft: Im Bahnhofsgebäude sind trotzdem weiterhin sehr viele Tauben und das Netz hält ja offensichtlich nicht einmal alle Tiere von der Balustrade ab. TA