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Travemünde 29.09.2012
Spatenstich zum Jahresende?
TSV-Mitglieder geben grünes Licht für überplanten Sporthallen-Bau
Jetzt aber: Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hat der Vorstand des Travemünder Sportvereins (TSV) mit großer Mehrheit grünes Licht für den Neubau einer Sporthalle auf dem Rugwisch bekommen. Der erste Spatenstich könnte schon Ende des Jahres erfolgen.
Der Sportverein hatte zur Mitgliederversammlung in der Aula der Stadtschule geladen, wo Architekt Stefan Oldenburg zunächst die Pläne für die neue Halle vorstellte. Die besteht aus zwei Gebäudekörpern: Vorn der »Sozialtrakt« mit Räumen wie Umkleide und Duschen und dahinter die eigentliche Halle.
Die neue Sporthalle bietet die Möglichkeit etwa für Basketball, Volleyball oder auch vier Badmintonfelder gleichzeitig. Mit 440 Quadratmetern handelt es sich allerdings um eine reine Trainingshalle ohne Zuschauerplätze.
Diskutiert wird derzeit, ob das Gebäude noch gedreht werden soll: Dann läge der Eingang in Richtung Clubhaus und die Sportler könnten vom Parkplatz direkt in die Halle gehen. Allerdings gäbe es dann später keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr.
Die Baukosten seien mit 1,5 Millionen Euro solide kalkuliert, hieß es. Wie das Geld hereinkommen soll, berichtete Schatzmeister Klaus Petersen:
Baukosten 1,5 Millionen geschätzt
- 800.000 Euro Spende der Possehl-Stiftung
- 60.000 Euro Landessportverband
- 350.000 Euro Hansestadt Lübeck
- 290.000 Euro Spenden, Eigenmittel, Finanzierung
Probleme gibt es möglicherweise mit dem Zuschuss der Stadt: »Früher konnten Sie sagen, wenn die Bürgerschaft beschlossen hat 350.000, das stimmt und das ist ein Wort«, sagte Petersen. »Aber das ist heute nicht mehr so.« Der Zuschuss sei damals nach den (damals noch niedrigeren) Baukosten und der Ersparnis für die nicht mehr benötigte kleine Sporthalle am Steenkamp berechnet worden und nicht nach der Größe der Halle. »Leider sagt man heute, das ist ja eine kleinere Halle, jetzt zahlen wir auch weniger«, berichtete Klaus Petersen von Gesprächen mit der Stadt.
Weiter wurde ja eine zusätzliche Vereinbarung zwischen TSV und Stadt getroffen, dass die Stadt die Halle 20 Jahre lang 5 mal im Jahr nutzen kann. Auch da versuche man nun mit die kleinere Halle anzurechnen. »Obwohl das überhaupt nicht drinsteht im Vertrag«, sagte Petersen. Er sei ziemlich sauer deswegen.
Kommende Woche soll nun noch einmal ein Gespräch geführt werden, bevor womöglich eine Vorlage in die Bürgerschaft geht, die einen geringeren Zuschussbetrag ausweist. »Wir kriegen das schon hin«, zeigte sich Petersen zuversichtlich.
Kosten, die nach dem Hallenbau auf den TSV zukommen, sind die Betriebskosten von 30.000 Euro im Jahr, wobei man da Erfahrungswerte einer größeren Halle genommen hat und auf geringere Kosten für Travemünde hofft. 21.000 Euro im Jahr werden für die Bedienung von Darlehen anfallen und etwa 2.000 Euro im Jahr für Erbpacht-Zahlungen an die Stadt, da die Halle auf einem städtischen Grundstück gebaut wird.
In der Versammlung am Freitagabend gab eine große Mehrheit grünes Licht für die Pläne: 87 Zustimmungsberechtigte Mitglieder waren anwesend, 79 davon stimmten mit JA, 1 mit NEIN und es gab 7 Enthaltungen.
Der erste Spatenstich könnte, wenn alles weiter so gut läuft, Ende des Jahres erfolgen. Sollte er auch, denn Auflagen und Baukosten steigen. TA