BLAULICHT
Travemünde 17.03.2012
Vandalismus, Menschenleben, Katastrophen
Man kann darüber streiten, wie verantwortungslos es ist, Rettungsringe aus ihren Behältern zu reissen und ins Wasser zu werfen – ohne Notfall, aus Jux und Tollerei. Kann ein solcher Rettungsring Leben retten? Das kommt darauf an!
Jedenfalls kann er keine Leben retten, wenn er mutwillig herausgerissen ist und im Notfall nicht eingesetzt werden kann. Vor einigen Monaten waren die Rettungsringe vom neuen Promenadensteg herausgerissen worden und mussten aus dem Wasser gefischt werden. Am heutigen Samstag ereilte das gleiche Schicksal den Rettungsring an der Mole. Er lag im Wasser und dümpelte an seiner Leine genau in der Einfahrt an der Nordermole.
Abgesehen davon, dass er nicht mehr für die Rettung von Menschenleben zur Verfügung steht, kann er gerade für kleinere Boote eine große Gefahr bedeuten, wenn die Leine, die an Land normalerweise festgemacht ist, in eine Schraube kommt und so ein kleines Boot an der engsten Stelle der Travemündung manövrierunfähig wird. Gar nicht auszudenken, welche Folgen das Zusammentreffen unglücklicher Umstände haben kann. Die Phantasie, welche katastrophalen Folgen möglich sind, reicht im vorhinein nicht aus. Im Nachhinein das zu wissen, macht kein Unglück mehr ungeschehen. KEV
Alle Fotos: Karl Erhard Vögele